Ich habe meine Masterarbeit in Biologie absolviert. Diese Masterarbeit soll laut Prüfungsordnung 6 Monate dauern. Vor Beginn der eigentlichen Masterarbeit gibt es ein Praktikum, das möglichst im selben Labor wie die Masterarbeit absolviert werden soll. Nach diesem Vorpraktikum entschied ich mich jedoch, meine Masterarbeit lieber woanders zu schreiben, da die Arbeitsgruppe (bestehend aus einem sehr alten unmotivierten Professor, einem wissenschaftlichen Mitarbeiter, der kurz vor der Rente stand und einem Doktoranden ohne Motivation) den ganzen Tag nur mit Kaffeetrinken und Zeittotschlagen verbrachte. Ich wollte lieber mit motivierten Menschen zusammenarbeiten. Daher wechselte ich in eine andere Arbeitsgruppe. Als ich meine 6-monatige Masterarbeit begann, war ich zunächst sehr zufrieden. Man lies mir viel Freiheit beim Arbeiten und die Betreuung war auch sehr gut. Leider nahm die Arbeitsgruppe kurz darauf einige medizinische Doktorand:innen auf, die keinerlei Vorausbildung im Labor besaßen. In den darauffolgenden Monaten ging es drunter und drüber: Chemikalien wurden falsch entsorgt und Material nicht nachbestellt. Ich wurde in meiner Arbeit behindert. Entgegen der Vereinbarung entließ man mich nicht 4 Wochen vor Abgabe meiner Masterarbeit aus dem Labor, um die Ergebnisse zusammenzuschreiben, sondern versuchte mich als kostenlose Arbeitskraft weiterhin im Labor zu halten. Man sagte mir: „Deine Abschlussarbeit kannst du ja auch nachts schreiben. Mach noch diese Experimente und werte diese Daten aus. Ohne sie kannst du deine Arbeit nicht abgeben.“ Letztendlich musste ich meine Masterarbeit und mein Studium auf eigene Kosten verlängern. Dabei ist eigentlich der Betreuer der Abschlussarbeit dafür verantwortlich, ein Thema auszugeben, das in der vorgegeben Zeit bearbeitet werden kann. Das ist einfach nur Ausbeutung.
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