Ich bin promovierter Biologe und habe 10 Jahre als Postdoc in der Humanmedizin gearbeitet bevor ich mich für Anatomie habilitierte. Von 2008 bis 2023 war ich W3-Professor der Universität zu Lübeck mit Dienstsitz am Forschungszentrum Borstel. Seit Oktober 2023 bin ich in der Regelaltersrente. Wissenschaftlich geprägt hat mich die Elektronenmikroskopie. In die Tiefe zu gehen und zu fragen, wie das Kleinste das Große formt, ist meine Antriebsfeder. Durch mein Engagement im Ombudswesen habe ich erkannt, dass manches von dem, was ich als „normale“ akademische Umgangsform akzeptiert hatte, Kennzeichen von Machtmissbrauch trug. Seit 2021 bin ich zertifizierter Systemischer Personal & Business Coach (ECA, QSA). Als Mitglied unseres Netzwerkes möchte ich Sie unterstützen, zu erkennen, wo Machtmissbrauch geschieht, und jenen, die Machtmissbrauch erleiden, zur Seite stehen.
Ich bin Professorin für Data Analysis und Leiterin der Forschungsgruppe Complex Social & Computational Systems am IDea_Lab der Universität Graz. In meiner Forschung beschäftige ich mich mit emergenten Phänomenen in komplexen sozialen Systemen. Die Funktionsweise des akademischen Systems und seine Schwächen beschäftigen mich schon seit einiger Zeit. Neben meinem Engagement für Open Science beschäftigen mich insbesondere die Auswirkungen von Arbeitsbedingungen in der Wissenschaft auf die psychische Gesundheit. Während meiner Zeit als Sprecherin des Max Planck PhDnet kam ich mit der Thematik des Machtmissbrauchs in der Wissenschaft in Kontakt, der vielen Problemen des aktuellen Systems zugrunde liegt. Deswegen engagiere ich mich im Netzwerk gegen Machtmissbrauch.
Persönliche Website von Jana Lasser
Ich war von 2009-15 Leiter des Graduiertenprogramms der TU Dortmund zur Promovierendenunterstützung, von 2012 an zugleich im wissenschaftlichen Personalrat. Seit Anfang 2016 bin ich Leiter des Graduiertenzentrums "House of Young Talents", das Promovierende, Postdocs und Juniorprofessor*innen der Universität Siegen unterstützt, seit 2019 bin ich dort zugleich einer der drei gewählten Sprecher*innen der "Arbeitsgemeinschaft der Mitglieder des Wissenschaftlichen Mittelbaus". In diesen Rollen wurde ich wiederholt mit Machtgefälle und -missbrauch konfrontiert und behandle diese auch in meinen Veranstaltungen. Ich möchte Wissenschaftler*innen aller Karrierestufen unterstützen, die von Machtmissbrauch betroffen sind.
Ich arbeite am Zentrum für Lehren und Lernen an der Universität Bielefeld. In meinem Studium der Philosophie, Germanistik und Bildungswissenschaften habe ich mich vor allem mit verschiedenen Diskriminierungsformen in der akademischen Philosophie sowie im Philosophieunterricht beschäftigt. Diese Perspektive und verschiedene universitäre Tätigkeiten haben mich für vielfältige Formen von Machtmissbrauch in der Wissenschaft sensibilisiert. Es ist mir besonders wichtig, Studierende, studentische Beschäftigte sowie Mitarbeiter:innen in Technik und Verwaltung auf Machtmissbrauch aufmerksam machen, um die Solidarität untereinander zu stärken, Gegenmaßnahmen sichtbar zu machen und so gemeinsam eine inklusivere und machtkritischere Wissenschaftskultur zu fördern.
Ich bin Postdoktorandin und wissenschaftliche Koordinatorin am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Meine wissenschaftlichen Interessen umfassen Methoden zu maschinellem Lernen, semantischer Wissensrepräsentation und Agenten-basierten Systemen. Aufgrund persönlicher Erfahrungen musste ich mich mit dem Thema „Machtmissbrauch in der Wissenschaft“ auseinandersetzen. Meine Erkenntnis ist, dass auch Ombudspersonen und Stellen wie die „Chancengleichheit“ oder „Konflikt Beratung“ nicht frei von Abhängigkeiten und Vorurteilen zu sein scheinen und gewissen Zwängen und Interessenskonflikten unterworfen sind. Hinzu kommt, dass es keinerlei regulierende Kontrollmechanismen für Lehrstuhlinhaber und Professoren gibt. Aus diesem Grund sehe ich die Notwendigkeit von externen, unabhängigen Anlaufstellen. Ich möchte auf das Thema aufmerksam machen und Menschen unterstützen, die von Machtmissbrauch im akademischen Bereich betroffen sind. Dabei sind mir Offenheit und Transparenz wichtig, denn nur wenn Missstände aufgezeigt werden, kann entgegengewirkt und langfristig etwas verändert werden.
Ich bin promovierte Chemikerin und arbeite als Postdoc Koodinatorin. Neben Koordination und konzeptioneller Weiterentwicklung des Postdocs-Programms bietet ich Beratung und Workshops zu Karriereperspektiven, Führungskompetenzen, guter Wissenschaftlicher Praxis, Diversität und Machtkritik.
Durch meiner Forschungsarbeit, eigene Erfahrungen und Beratungstätigkeit begegnen mir verschiedenen Formen des Machtmissbrauchs in der Wissenschaft. Ich bin zur Erkenntnis gekommen, dass insbesondere BIPOC in besonderer Weise damit konfrontiert und von sozialem und systemischem Machtmissbrauch, dessen Leugnung und Unsichtbarmachung, Tabuisierung und Akademisierung betroffen sind. Als zertifizierte systemische Coach und Mitglied des Netzwerks möchte ich Wissenschaftler:innen aller Hintergründe und Karrierestufen darin unterstützen, Machtmissbrauch zu erkennen, zu thematisieren und handlungsfähig zu werden um diesem entgegenzuwirken.
Ich bin Privatdozent für moderne deutsche Geschichte an der Universität Tel Aviv, zur Zeit auf Sabbatjahr in Berlin. Das Wirken von Macht und besonders die Missbrauch und Unterdrückung benachteiligter Gruppen, quälen und beunruhigen mich in vielen Aspekten des Lebens. Aber seit ich eine tenure-track Position angenommen habe engagiere ich mich im Kampf gegen Missbrauch vor allem im akademischen Leben. Das habe ich als Mitglied verschiedener Organisationen wie unter anderen Academia for Equality getan, aber auch unter Nutzung meiner Position an der Universität. In den letzten Jahren bin ich besonders in Bestrebungen involviert, Universitäten zu drängen, effektiv das endemische Problem von sexualisierter Gewalt zu bekämpfen. Ich nehme an vielen Initiativen dieser Art in Israel teil, letztlich besonders in Betreuung und Unterstützung von. Ich war 2021 einer der Mitbegründer einer Gruppe an meiner Uni, die dafür arbeitet, die Campus-Gemeinschaft für diesen Kampf zu mobilisieren. MaWi habe ich mich angeschlossen, um diese Ziele auch in Deutschland zu verfolgen.
Ich bin promovierte Germanistin und arbeite seit 2008 im Wissenschaftsmanagement an deutschen Hochschulen in Positionen von Promovierendenbetreuung bis hin zum Management. Machtmissbrauch habe ich dabei in vielen Konstellationen beobachten müssen. Als Mitglied des MaWi-Netzwerkes möchte ich mich dafür einsetzen, mit Opfern von Machtmissbrauch in der Wissenschaft zusammen individuelle Wege aus ihrer Situation zu finden.
Tanja Hagedorn bei LinkedIn
Ich habe Informatik mit Schwerpunkt Medizin studiert. Derzeit bin ich Assistenzprofessorin für Computational Neuroscience an der TU Graz. In meiner Forschung beschäftige ich mit biophysikalischen Dynamiken in verschiedenen Gehirnzellen wie Astrozyten und Neuronen. Über die Jahre habe ich viele Formen von Machtmissbrauch in der Wissenschaft gesehen. Schon in meiner Zeit als Sprecherin des Beirats für den wissenschaftlichen Nachwuchs in der Gesellschaft für Informatik e.V. haben wir mehrfach auf verschiedene Missstände in der Wissenschaft aufmerksam gemacht. In unserem Netzwerk möchte ich Betroffene direkt unterstützen und stärken.
Ich bin Professor für Diagnostik und Intervention an der TU Dresden. In der Vergangenheit war ich wiederholt mit durchaus drastischen Beispielen dafür konfrontiert, wie Kolleg:innen die ihnen verliehene Macht in hochproblematischer Weise handhabten. Dies bleibt fast immer ohne ernstzunehmende Konsequenzen, denn die hierarchischen Abhängigkeiten im Wissenschaftssystem erzeugen ein Klima der Angst, und als Folge: Schweigen. Das Netzwerk MaWi bietet Betroffenen eine unabhängige Beratung und ggfs. Unterstützung an. Wir bemühen uns zudem um eine deutliche Kommunikation über das Thema mit der Öffentlichkeit und streben langfristig eine Änderung der Strukturen im Wissenschaftssystem an – denn so, wie es ist, kann es nicht bleiben.
Nachdem ich meinen Master in „Ethnologie und Soziologie“ (Universität Konstanz) abgeschlossen habe, arbeite ich als Projektkoordinatorin im DAAD-geförderten Hilde Domin Trainingsprogramm an der Universität Konstanz, welches als stipendienbegleitendes Weiterbildungsangebot für geflüchtete Studierende angelegt ist. Ich habe verschiedene Formen von Machtmissbrauch gesehen und festgestellt, dass das Auffangnetz für Betroffene sowie die Thematisierung an Universitäten lückenhaft ist. Machtmissbrauch in der Wissenschaft zeigt sich in kurzen Begegnungen ebenso wie in Entscheidungen, die den Studiums- / Karriereverlauf und damit die psychische Gesundheit eines anderen Menschen beeinflussen können. Mit dieser Alltäglichkeit entsteht eine Gewohnheit, solches Verhalten auszuüben und zu akzeptieren. Daraus resultiert eine Tabuisierung, die es meiner Meinung nach zu benennen gilt, um Veränderung möglich zu machen. Mir ist es wichtig, Personen, die Machtmissbrauch erlebt haben, einen Raum zu geben und sowohl bei Verursacher:innen und denen, die das System hinter Machmissbrauch stützen, als auch Betroffenen von Machtmissbrauch Aufklärung zu leisten. Besonders wichtig ist mir dabei, studentische Belange als sehr relevanten Teil des Systems mitzudenken.
Ich bin Literaturwissenschaftlerin (Germanistik) und habilitiere mich derzeit an der Universität Siegen. Nach einem Studium der Philosophie in Wien wurde ich im Fach Neuere deutsche Literatur in Osnabrück promoviert. Ich denke, es ist wichtig, Tabus zu brechen und Machtmissbrauch aufzuzeigen, wo er passiert, sowie strukturell die Weichen zu stellen für gute Arbeitsbedingungen und Transparenz in der Wissenschaft. Betroffene möchte ich durch die Beratungstätigkeit im Netzwerk so gut wie möglich unterstützen. Machtmissbrauch ist vielfältig und oft schwer zu erkennen – Vernetzung hilft.
Elisabeth Flucher bei ResearchGate
Ich bin Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Uni Bonn und Priesterkandidat des Bistums Essen. Ich habe Katholische Theologie und Politikwissenschaft studiert, deshalb liegt mein Forschungsschwerpunkt im Schnittfeld dieser beiden Fächer, aktuell im Bereich von religiösen Wahrheiten in der Politik und Machtfragen in der Kirche. Letztere sind auch Thema der Dissertation, an der ich derzeit arbeite und der Weg, wie ich zu MaWi gekommen bin, da sich Muster von Machtmissbrauch im Bereich von Kirche und Wissenschaft oft ähneln.
Aktuell arbeite ich als W1 Professorin für funktionelle Neurochirurgie und Stereotaxie an der CAU Kiel. Gleichzeitig bin ich als Oberärztin in der Klinik für Neurochirurgie des UKSH tätig. In meinen verschiedenen Aufgaben sowohl in Fachgesellschaften als auch als stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte der medizinischen Fakultät spielt Machtmissbrauch und deren Auswirkungen eine große Rolle und ich halte die Medizin hier für sehr anfällig. Gleichzeitig sehe ich aber an vielen Standorten zu wenig Beratungsangebote und insgesamt kaum Sichtbarkeit. So wird Machtmissbrauch in der Klinik durchaus gerne als normal hingestellt („In der Chirurgie brauchen Sie halt ein dickes Fell….“). Als Mitglied des MaWi-Netzwerkes möchte ich hier zum einen aufklären und zum anderen eine unabhängige Beratung anbieten.
Ich bin Psychologe und arbeite als Post-Doc am Institut für Medizinische Soziologie und Rehabilitationswissenschaft der Charité – Universitätsmedizin Berlin. In meiner Forschung befasse ich mich mit den Auswirkungen der Digitalisierung auf die Gesundheitsversorgung und evaluiere neue Apps, Sensoren, telemedizinischen Anwendungen, etc. hinsichtlich der Veränderung für die Gesundheit von Patient:innen und Nutzer:innen. Zudem leite ich das Forschungsprojekt Studimeter zur psychischen Gesundheit und Belastungen im Studium und ich bin Mitglied der Promotionskommission der Charité. Das Thema Machtmissbrauch und dessen Effekte auf die Betroffenen begegnen mir leider zu oft, weswegen ich mich als beratendes Mitglied für die Unterstützung der Betroffenen einsetze. Neben diesen konkreten Angeboten für Betroffene setze ich mich für eine Wissenschaftskultur ein, die ihre Hierarchien und Strukturen kritisch hinterfragt und somit Machtmissbrauch weniger wahrscheinlich macht.
Als Inhaber des Lehrstuhls für Praktische Philosophie an der Universität Witten interessiere ich mich u.a. für Theorien der Verantwortung und strukturellen Ungerechtigkeit. Während meiner eigenen wissenschaftlichen Tätigkeit habe ich viel gesehen: vorbildliche wissenschaftliche Praxis, kollegiale Zusammenarbeit und engagierte Nachwuchsförderung – aber auch, durch akademischen Strukturen begünstigt, krasses Fehlverhalten. Die Machtkonzentration in der Wissenschaft ist ab einer bestimmten Karrierestufe so groß (und Kontrolle sowie Rechenschaftspflicht so klein), dass der verantwortliche Umgang mit Macht ein ausgeprägtes Problembewusstsein und einen funktionierenden moralischen Kompass erfordert. Im Netzwerk möchte ich Betroffene unterstützen, das Bewusstsein für Machtmissbrauch schärfen und Präventionsmaßnahmen sowie strukturelle Reformen anregen.
Seit 2011 arbeite ich als promovierte Naturwissenschaftlerin an der JLU Gießen im Fachbereich Medizin auf dem Gebiet der Lungenforschung. Während meiner Laufbahn habe ich dabei viele Einblicke in schwierige Situationen mit starkem Konfliktpotential erhalten. Um hier effektiv einem möglichen Machtmissbrauch entgegenzuwirken, ist es von zentraler Bedeutung, unabhängige Beratungsangebote für Betroffene zu schaffen. Aus diesem Grund möchte ich als MaWi-Mitglied den Ratsuchenden meine Unterstützung anbieten, um mit ihnen gemeinsam einen Weg heraus aus solch einer belastenden Situation zu finden, ohne dabei die Begeisterung für die Wissenschaft zu verlieren.
Astrid Weiß auf LinkedIn
Ich habe Neuere Deutsche Literatur und Medien, Englisch und Europäische Ethnologie / Volkskunde an der CAU zu Kiel studiert und mit einem Magister abgeschlossen. Ich war anschließend für zwei Semester am Institut für Neuere Deutsche Literatur und Medien als Lehrbeauftragte für Medienwissenschaft und Filmanalyse tätig und habe an mehreren universitären Einrichtungen in der Verwaltung gearbeitet. So konnte ich den Universitätsbetrieb aus unterschiedlichsten Perspektiven kennenlernen. Derzeit arbeite ich selbstständig als Coach für Deutsch als Fremdsprache, was eine hohe Aufmerksamkeit für die Belange und Lebenssituationen ausländischer Studierender und Wissenschaftler*innen in Deutschland mit sich bringt. Der Schutz ungehindert freier Lehre und Forschung ist für mich essentiell. Dass Machtmissbrauch in der Wissenschaft sogar von universitätsinternen Schutzstrukturen oft nicht ausgeschaltet wird, ist unerträglich und inakzeptabel. Deshalb freue ich mich, zusammen mit so vielen Mitstreiter*innen im Netzwerk MaWi bundesweit wirken zu können.
Ich bin promovierte Soziologin und arbeite als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Koordinations- und Forschungsstelle des Netzwerks Frauen- und Geschlechterforschung NRW an der Universität Duisburg-Essen. Mein Schwerpunkt liegt in der geschlechterbezogenen Hochschulforschung. Durch meine Forschungsarbeit ist mir bewusst geworden, dass Wissenschaft ein Machtfeld ist und Frauen hiervon in besonderer Weise betroffen sind. Ich möchte Wissenschaftler:innen darin unterstützen, das Thema zu enttabuisieren und handlungsfähig zu werden.
Ich bin Wissenschaftlerin in der Lungenforschung und Sprecherin eines Graduiertenprogramms. Als Vertrauensperson in meiner langjährigen Arbeit mit Doktorand:innen werde ich immer wieder mit Machtmissbrauch von seiten der Betreuer:innen konfrontiert. Aufgrund der wohlbekannten Abhängigkeitsverhältnisse trauen sich die Doktorand:innen allerdings so gut wie nie, Maßnahmen - über das Gespräch mit mir hinaus - einzuleiten. Ich möchte das Netzwerk MaWi dabei unterstützen, das Thema sichtbarer machen und andere dafür zu sensibilisieren.
Insgesamt war ich 16 Jahre lang als Sekretärin in Forschungsgruppen tätig. Dabei habe ich durch Erzählungen von Doktorand*innen einen Einblick darin gewonnen, wie deren Abhängigkeit von der Doktormutter oder dem Doktorvater zu Machtmissbrauch einlädt und wie schwer es für die Betroffenen sein kann, sich aus solchen Verhältnissen zu befreien. Das als strukturelle Gegebenheit hinzunehmen, hilft den Einzelnen nicht. Deshalb finde ich die Aufklärungsarbeit und Unterstützungsangebote des Netzwerks gegen Machtmissbrauch in der Wissenschaft so wichtig und notwendig und möchte gern mithelfen, darauf aufmerksam zu machen.
Nach der Promotion in Psychologie habe ich als PostDoc im Bereich der Entwicklungsneurowissenschaften an der TU Dresden gearbeitet. Seit 2018 verfolge ich meine industrielle Karriere im Bereich der digitalen Gesundheitsinnovationen, um zugängliche und ansprechende Anwendungen zu entwickeln. Dabei kann ich Kreativität und Problemlösung integrieren, ohne mein wissenschaftliches Flair zu verlieren. Der Übergang in die Industrie wurde vor allem durch ein Umfeld verursacht, das von toxischen Hierarchien und Hyperwettbewerb durchdrungen ist. Verstärkt wurde dies durch eine übermäßige Abhängigkeit von Zeitverträgen und Machtmissbrauch. Daher möchte ich meinen wissenschaftlichen Kollegen mit einer helfenden Hand und einem offenen Ohr zur Seite stehen, dass sie ihre Rechte und Möglichkeiten kennenlernen können.
Ich bin seit 2020 Professor für Applied Data Science und Finance an der Berner Fachhochschule. Ich forsche zu den Themen Entrepreneurial Finance, Innovation, Leadership und wissenschaftlichem Fehlverhalten (Plagiate, Questionable Research Practice, Replizierbarkeit). Seit meiner Zeit als Mittelbauvertreter an der Uni Wien, aber auch in meiner Zeit als W-2 Professor an der RWTH Aachen, habe ich viele akademische Umgangsformen erlebt, bei denen ich Anzeichen von Machtmissbrauch erkannt habe, die aber weitestgehend geduldet wurden. Als Mitglied des Netzwerks möchte daher dazu beitragen, Fehler im Wissenschaftssystem zu benennen, Konsequenzen von Machtmissbrauch aufzuzeigen und ganz individuell Beratung für Betroffene anzubieten.
Ich bin promovierte Sozialpsychologin. Seit 2009 arbeite ich an der Universität Groningen in den Niederlanden. Ich forsche zu Mobbing, Diskriminierung und Machtmissbrauch in der Wissenschaft, mit einem Fokus auf Intersektionalität. Aus eigener Erfahrung und Studien zum Thema weiß ich, dass Machtmissbrauch in der Wissenschaft systemisch ist, soziale Ungleichheit reproduziert und Korruption ermöglicht. Gleichzeitig erschwert die Tabuisierung und Leugnung von Machtmissbrauch in der Wissenschaft den Betroffenen das Offenlegen und Melden ihrer Situation. Als Mitglied im Netzwerk möchte ich Betroffene, Führungskräfte an Universitäten und Politiker durch Aufklärung und Beratung unterstützen. Im internationalen Kontext nehme ich diese Aufgaben u.a. als Mitglied im niederländischen Beratungsausschuss für vielfältige und inklusive Hochschulbildung und Forschung und als Beraterin im Academic Parity Movement wahr.
Nach Jahrzehnten umfassender Erfahrungen in Forschung und Wissenschaftsmanagement an verschiedenen Standorten – zuletzt als Leiterin der Ombudsstelle für Gute Wissenschaftliche Praxis an der Universität Göttingen - möchte ich dieses wichtige Netzwerk unterstützen. Fragen des Zustandekommens von Machtmissbrauch und den Umgang damit haben mich immer wieder beschäftigt. Besonders im akademischen Feld liegt mir daher viel an einem bewussten Einsatz von Macht und an einer Sensibilität für mikropolitisches Agieren. Ich bin promovierte Ethnologin und selbständig als Trainerin und zertifizierte Beraterin (systemische Transaktionsanalyse).
Ich habe Bibliotheks- und Informationswissenschaften studiert und bin als Referentin im Bundesministerium für Gesundheit tätig. Davor habe ich sowohl in lebens- wie auch kulturwissenschaftlich ausgerichteten Forschungseinrichtungen gearbeitet. Mein Arbeits- und Forschungsschwerpunkt liegt im Bereich der Informationsinfrastruktur, insbesondere im Forschungsdatenmanagement. Die steigende Komplexität von digitalen Infrastrukturen stellt Forschende vor neue Herausforderungen bei der umfassenden Dokumentation und der langfristigen Speicherung ihrer Forschungsergebnisse. Ich möchte Wissenschaftler:innen dabei unterstützen, ihre Rechte und Verpflichtungen in den zugehörigen Prozessen zu erkennen und bewusst auszugestalten, da diese Dokumentation eine wichtige Rolle im Rahmen der Guten Wissenschaftlichen Praxis spielt.
Sowohl in meiner Forschung (insbes. zur Rolle von Vertrauen auf dem wissenschaftlichen Karriereweg) als auch in meiner Tätigkeit als Coach für Wissenschaftler:innen sind mir bereits diverse Formen des Machtmissbrauchs begegnet, was mich schwer betroffen macht. Systemimmanent fehlt es an geeigneten Sanktionsmechanismen und die Hemmschwelle, sich im Falle eines Machtmissbrauchs an entsprechende Anlaufstellen zu wenden, erleben ich aus vielseitigen Gründen (u.a. Tabuisierung/Machtasymmetrie) als sehr hoch. Daher möchte ich mich einerseits dafür engagieren, für die Thematik zu sensibilisieren. Andererseits möchte ich für Betroffene einen vertrauensvollen Raum schaffen, um über Ihre Erfahrungen sprechen zu können, Umgangsstrategien mit dem Erlebten zu entwickeln und so den Blick in die Zukunft richten zu können. Und nicht zuletzt hoffe ich als bekennende Optimistin auch, Impulse für eine Weiterentwicklung der Selbststeuerungsmechanismen der Wissenschaft zu liefern, die Machtmissbrauch ernsthaft adressieren.
Als promovierte Geowissenschaftlerin und Wirtschaftspsychologin habe ich in sehr unterschiedlichen wissenschaftlichen Einrichtungen und Fachgebieten gearbeitet. Derzeit bin ich als Referentin an der TU Dresden tätig. Im Laufe meiner Berufsjahre kam ich immer wieder mit der Thematik Machtmissbrauch und dessen Auswirkung auf die mentale Gesundheit der Betroffenen in Berührung. Dies gab mir die Motivation, mich persönlich und wissenschaftlich mit destruktiven und konstruktiven Machtformen auseinanderzusetzen und mich besonders in die Bereiche Mobbing und Diskriminierung einzuarbeiten. Neben meiner fachlichen Expertise bringe ich zudem Erfahrung im systemischen Coaching mit. Als Mitglied des MaWi-Netzwerkes möchte ich Betroffenen eine unabhängige Beratung anbieten. Gleichzeitig ist es mir ein Anliegen, dem Thema zu mehr Sichtbarkeit zu verhelfen.
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Vorstand: Sophia Hohmann (Vorsitz), Jana Lasser (stellvertrender Vorsitz), Heinz G. Fehrenbach (Schatzmeister)
Rechnungsprüfer:innen: Tanja Hagedorn, Kerstin Lenk
Siehe auch die Satzung des Netzwerks gegen Machtmissbrauch in der Wissenschaft e.V.
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10/2022-11/2023: Heinz G. Fehrenbach (Vorsitz), Sophia Hohmann (stellvertretender Vorsitz), Jana Lasser (Schatzmeisterin)
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