Meine Promotion erfolgte neben meiner Tätigkeit als Dozent an einer anderen Hochschule, sodass meine Promotion als „Externer” länger dauerte als die Promotion von wissenschaftlichen MitarbeiterInnen. Die Betreuung erfolgte ohne jegliches Engagement. Interesse an meinem Promotionsthema war nicht vorhanden bzw. nur in sehr geringem Maße. Nach Abgabe der Dissertation erstreckte sich die Begutachtungszeit über ca. 4 Jahre. Meine regelmäßigen Nachfragen wurden vertröstet. Zwischenzeitlich erkrankte mein Doktorvater, aber trotzdem blieben noch genügend Kapazitäten, um gut bezahlte Nebentätigkeiten auszuführen. Nach ca. 2,5 Jahren sagte mir mein Doktorvater, dass es nicht mehr lange dauern werde und er die Bewertungstendenz „magna cum laude” habe. Das Gutachten bekam ich aber trotzdem nicht - trotz mehrmaliger Nachfrage. Nach ca. 4 Jahren habe ich es endlich gewagt, das Dekanat einzuschalten. Dann ging alles ganz schnell. Die Dissertationsschrift wurde nun aber nur noch mit „cum laude" bewertet. Die Verteidigung lief hervorragend. Weil die Verteidigung aber ein deutlich geringeres Gewicht als die Dissertationsschrift hatte, teilte er mir mit, dass es bei dem Gesamtergebnis „cum laude” bleiben werde. Ich wollte nur noch fertig werden und hatte kein Interesse mehr an einer gerichtlichen Auseinandersetzung, obwohl ich enttäuscht und wütend war. Als Doktorand hatte ich keinerlei Möglichkeiten, mein berechtigtes Anliegen durchzusetzen - und wurde schließlich für mein Verhalten auch noch abgestraft.
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