Ich erhielt keine Möglichkeit zur Vernetzung während meiner Zeit am Institut. Nach einmaligem Besuch eines Doktorandenkolloquiums wurde ich schriftlich von meinem Doktorvater darauf hingewiesen, dies nicht weiter zu besuchen. Es wäre nicht sinnvoll und ich hätte genügend andere Arbeitsaufgaben. Einen weiteren notwendigen Betreuer, der für die Verteidigung dann als zweiter Gutachter zur Verfügung stehen sollte, hatte ich nie. Dies empfand mein Doktorvater während des Promotionsprozesses als nicht notwendig und er half mir auch bei meiner Suche, trotz meines mehrfachen Bittens, nicht. Als die Verteidigung und das Rigorosum anstanden, hatte ich keinen zweiten Gutachter und konnte so meine Arbeit nicht einreichen. Schlimmer noch: Für das notwendige Gremium aus Professoren stand mir kein einziger aus dem großen Institut zur Verfügung! Einen empfahl ich ausdrücklich meinem Doktorvater, dieser wurde von ihm schriftlich abgelehnt. Ich ging quasi „Klinkenputzen“, ging zu allen Professor:innen der gesamten Fakultät und bat um Hilfe, bat um zwei Stunden Zeit, bei einer Prüfung beizuwohnen. Nach monatelangem Suchen stimmten endlich zwei Professoren unter der Bedingung zu, dass meine Prüfungsthemen an ihre Fachgebiete angegliedert sind und nicht an mein Promotionsfach. Um überhaupt meine Dissertation beenden zu können, musste ich meine Prüfungen vor einem Gremium aus völlig fachfremden Professoren ablegen. Mein Rigorosum musste ich gezwungenermaßen auch an deren fachfremde Themen anpassen.
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