Ich hatte eine mittlere fünfstellige Summe Drittmittel pro Jahr eingeworben, die der Universität überwiesen wurde zum Zwecke der Förderung meiner Promotion. Als mein Vertrag auslief, bat ich um eine zweimonatige Verlängerung, finanziert aus meinen „eigenen“ noch verfügbaren Mitteln. Dies wurde abgelehnt. Man teilte mir mit, dass darüber hinaus die Graduiertenschule mit meinem Fortschritt unzufrieden sei, da ich zwar in der Gemeinschaft aktiv, aber nicht genug auf das Schreiben konzentriert sei, weshalb Zweifel bestünden, ob ich in den nächsten 2 Monaten ausreichend vorankommen würde. Mir wurde nicht mitgeteilt, wer die Vertragsverlängerung abgelehnt hatte und nach welchen Kriterien entschieden wurde. Mein Fortschritt wurde von einem anonymen Komitee bewertet, das nicht namentlich genannt werden wollte. Der Leiter meiner Abteilung der Universität erklärte, dass es in der Forschung üblich sei, die Reviewer nicht zu kennen. Auch mein Betreuer schien nicht in die Entscheidung involviert zu sein. Auf meine Nachfrage zur Ablehnung der Vertragsverlängerung hieß es, die Universität kenne meinen Dissertationsentwurf nicht und die Entscheidung sei daher fair. Zuvor hatte man nur einen Fortschrittsbericht angefordert, nicht den Entwurf. Nach Einreichung stellte das Komitee Unklarheiten im Entwurf fest, welche bestanden, da mein Betreuer sich zu mehreren Unklarheiten nicht äußerte und mir wochenlang auf meine E-Mails nicht antwortete. Mir wurde ein zweimonatiges „Schreibstipendium“ angeboten, das etwa die Hälfte meines normalen Gehalts betrug, jedoch keine Kranken- und Sozialversicherungen beinhaltete. Die Graduiertenschule hoffte, dass dies mir Zeit und den Freiraum gebe, meine Dissertation wie geplant fertigzustellen. Mein Betreuer wollte nicht involviert sein und riet mir, die Sache nicht zu eskalieren, da ich am kürzeren Hebel säße.
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