Ich wurde über ein Jahr lang von meinem PhD-Supervisor sexuell missbraucht. Es begann mit unauffälligen Berührungen, die man auch hätte missverstehen können, und es eskalierte immer weiter bis hin zu regelmäßigen Vergewaltigungen. Er eskalierte sein Verhalten immer weiter, würgte mich, tat mir so weh dass ich regelmäßig voll war mit blauen Flecken, penetrierte mich mit seinen Fingern so grob, dass ich Verletzungen davontrug. Es kostet immer noch viel Kraft über die Scham hinwegzukommen und darüber zu reden. Ich habe mittlerweile auch die Koordinatorin meines PhD-Programms ins Vertrauen ziehen können, sowie meine Ombuds-Person. Beide jedoch sagten, dass sie keine Möglichkeit sehen mir offiziell zu helfen, und es ist sehr schmerzhaft, vom System so im Stich gelassen geworden zu sein. Beide haben leider sehr unpassend reagiert (meiner Meinung nach aufgrund mangelnder Sensibilisierung) und mich gefragt, warum ich nicht einfach gekündigt habe. Ich denke, von außen ist es nur sehr schwer nachvollziehbar, wie einem ein solcher Missbrauch Stück für Stück die Autonomie nimmt und die Psyche sukzessive zerstört. Mein Supervisor ist sehr berühmt in seinem Feld und der mit Abstand Erfolgreichste (große Grants, high impact Publikationen) an unserem Institut. Ich sehe, wie er mit den anderen weiblichen PhD-Studierenden umgeht und fühle mich unglaublich machtlos, sehenden Auges dabei zusehen zu müssen, wie er unbeschadet in dieser Position, in der er Menschen so verletzen und missbrauchen kann, bleibt.
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