Ausbeutung und Diskriminierung von Praktikant:innen als kostenlose Laborkräfte

In den Biowissenschaften und der Chemie ist es im Master üblich, dass Studierende sich direkt per Mail bei Professor:innen für ihre Laborpraktika und Abschlussarbeiten bewerben. Dabei handelt es sich um Pflichtpraktika, die praktisch in jedem Masterstudium zum Curriculum gehören. Dabei kommt es regelmäßig zu Ausbeutung und Diskriminierung. Professor:innen haben nämlich vorwiegend ein Interesse daran, die besten Studierenden für ihre Forschung gewinnen, weil diese im Rahmen dieser Laborpraktika und Abschlussarbeiten als kostenlose Arbeitskräfte für sie Experimente im Labor durchführen. Fast immer werden Studierende durch das Abhängigkeitsverhältnis dazu gedrängt, die Experimente im Labor länger als notwendig durchzuführen. Hinzu kommt, dass Studierende, die neben dem Studium arbeiten müssen und daher nicht mehr als 40 Stunden die Woche im Labor arbeiten können, deutlich seltener Praktikums- und Abschlussarbeitsplätze angeboten bekommen. Auch Studierende, die ihren Bachelorabschluss nicht in Deutschland gemacht haben, werden häufig nur sehr ungern von Professor:innen für Praktika und Abschlussarbeiten genommen, weil sie im Ausland häufig eine weniger gute praktische Ausbildung genossen haben. Diese praktische Ausbildung im Labor ist nämlich sehr teuer. Trotzdem ist diese Diskriminierung absolut unfair! Sie können schließlich nichts dafür, dass andere Länder nicht über die finanziellen Mittel verfügen, um diese zu gewährleisten. Da aber Universitäten chronisch unterfinanziert sind, nicht genug Personal und Material vorhanden ist, der bereits im Bachelor vermittelte korrekte Umgang und die Entsorgung von Gefahrstoffen essentiell ist und keine Trennung zwischen Forschung und Lehre stattfindet, ist diese Art der Diskriminierung und Ausbeutung allgegenwärtig.

 

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