Sexuelle Belästigung auf Betriebsausflug

Im Rahmen eines Betriebsausflugs nahm ich gemeinsam mit Kolleg*innen an einem Abendessen teil. Während dieser Veranstaltung konsumierte ein Kollege erhebliche Mengen Alkohol. In diesem Zusammenhang kam es dazu, dass er mich vor den Augen von ausschließlich männlichen Kollegen sexuell belästigte. Obwohl die Situation für alle Anwesenden deutlich sichtbar war, reagierte niemand. Weder wurde die Belästigung unterbrochen noch im Nachhinein thematisiert. Dieses Schweigen verstärkte mein Gefühl der Machtlosigkeit erheblich. Ich wandte mich später an die Hochschule, doch es wurde keinerlei Konsequenz gezogen. Der gesamte Vorfall wurde totgeschwiegen, und von offizieller Seite unternahm niemand etwas, um den Vorfall aufzuarbeiten. Stattdessen wurde mir wiederholt nahegelegt, ich hätte die Situation möglicherweise falsch verstanden oder es sei nicht so geschehen, wie ich es schilderte. Als der betreffende Kollege erkannte, dass er keine Konsequenzen zu befürchten hatte, steigerte er sein Verhalten. In der Folge war ich wiederholt sexuellen Beleidigungen ausgesetzt, darunter Äußerungen, ich solle froh sein, „dass mich überhaupt jemand anfassen würde“. Die Kombination aus öffentlicher Belästigung, dem Schweigen aller männlichen Kollegen, dem fehlenden Eingreifen der Hochschule und der nachträglichen Diffamierung führte dazu, dass ich bis heute unter starken Ängsten leide.

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